Im November 1992 zerstörte der rassistische Brandanschlag von Mölln die Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der damals siebenjährige İbrahim überlebte, verlor aber seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Stadt Mölln erhielt Hunderte Briefe mit Solidaritätsbekundungen, von denen aber fast drei Jahrzehnte niemand Notiz nahm.
DEU 2025 // 96 MIN.
BUCH & REGIE: Martina Priessner
Deutsche Originalversion mit deutschen Untertiteln
Im November 1992 verübten Neonazis einen rassistischen Brandanschlag in Mölln, Schleswig-Holstein. Ibrahim und Namik Arslan überlebten, während ihre Schwester, Cousine und Großmutter im Wohnhaus der Familie verbrannten. Hunderte Menschen schickten damals Solidaritätsbriefe, die jedoch von Behörden im Archiv weggeschlossen und nicht an die Betroffenen weitergereicht wurden. Erst Jahrzehnte später erfahren die Überlebenden von den Briefen.
Im Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur spricht Regisseurin Martina Priessner davon, „dass es dann wirklich so etwas wie einen zweiten Anschlag gibt, nämlich wie die Gesellschaft mit den Opfern umgeht.“ Mit dem Film möchte sie die Perspektive der Betroffenen in den Vordergrund rücken und neue Impulse geben in der gesellschaftlichen Debatte über den Umgang mit und die Erinnerung an rassistische Gewalt .
Der Dokumentarfilm DIE MÖLLNER BRIEFE erzählt von Traumata, institutionellem Rassismus, Täter-Opfer-Umkehrung – und dem Licht der Solidarität. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Amnesty-Filmpreis.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit:
AMNESTY INTERNATIONAL macht mithilfe von Kampagnen auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam.
KONSTANZ FÜR DEMOKRATIE …
FORSCHUNGSINSTITUT GESELLSCHAFTLICHER ZUSAMMENHALT (Standort Konstanz) ist ein bundesweites Institut mit elf Standorten zur Erforschung von Fragen rund um gesellschaftlichen Zusammenhalt. Forschungsschwerpunkte in Konstanz sind u.a. Einwanderungsgesellschaft, Integration und solidarische Praktiken des Zusammenhalts.
Im Anschluss an die Filmvorstellung findet ein Nachgespräch mit externen Gästen statt.
